Coaching: Professionelle Veränderungsarbeit
Coaching ist das ganzheitliche, lösungs- und zielorientierte Initiieren und Fördern von Veränderungen. Im Vordergrund steht, dass der Klient – der Coachee – seine Ziele selbstgesteuert und eigenverantwortlich erreicht.
Der Coach setzt seine Methoden, Techniken und Konzepte ein, dass der Coachee dafür selbstständig neue Wahlmöglichkeiten im Alltag oder in Problemsituationen findet, einsetzen und etablieren kann und so seine Handlungskompetenzen erhöht. Bei verschiedenen Coachingverbänden und Institutionen herrschen zum Teil unterschiedliche Definitionen und Sichtweisen auf das Coaching vor. So bezieht ein Berufsverband das Coaching primär auf den Arbeits- und Berufskontext und sieht es als Bewertungsmethode für Fach- und Führungskräfte aus. Ein anderer unterscheidet zwischen Business- und Personalcoaching und sieht es als für alle Menschen tauglich und sinnvoll an. Ein weiterer trifft diese Unterscheidungen nicht.
Nutzen von Coaching
- Erweiterung der Wahlmöglichkeiten und Handlungskompetenz
- Stressmanagement und Steigerung des Wohlbefindens
- Speicherkarte von Lebensfreude und Finden von Zukunftsvisionen und Lebenssinn
- Steigerung der persönlichen Effizienz
- Reflexion von Prioritäten, Zielen, Verhalten und Selbstbild
- Persönlichkeitsentwicklung
Gemeinsam ist allerdings allen Ansätzen, dass im Coaching der Coachee dazu angeregt WIRD, seine eigenen Lösungen zu entwickeln und diese selbst bestimmt in sein Leben zu integrieren. Um ein klareres Bild davon zu schaffen, was Coaching ist, ist es hilfreich, Coaching gegenüber den Nachbardisziplinen Psychotherapie, Beratung und Training abzugrenzen. Im Unterschied zur Psychotherapie werden im Coaching keine Krankheiten behandelt oder die Patienten als krank verstanden. Im Coaching werden Menschen in nicht pathologischen Problem Situationen dabei unterstützt, ihre Fähigkeiten und Ressourcen besser zu nutzen, an ihre Fremd- und Selbstwahrnehmung, ihr Erleben und Verhalten zu arbeiten, so dass es dem ihrer Ziele und dem Umgang mit sich und anderen förderlich ist.
In Abgrenzung zu Beratung und Training geht es im Coaching nicht primär um das Vermitteln von Fakten- oder Fachwissen oder das Einüben von Methoden. Ziel und Aufgabe des Coachings ist das Unabhängige, Finden, Prüfen und Umsetzen von Lösungen, Fördern von Selbstreflexion und Ändern von Verhalten und Erleben. Die Arbeit eines Coaches dient dem Coachee zur Reflexion von Prioritäten, Zielen, Verhalten und Selbstbild, der Persönlichkeitsentwicklung und Beziehungsverbesserung im Privatleben und Beruf, der Steigerung des Wohlbefindens und der gezielten Veränderung im beruflichen und privaten Bereich. Ein Coach begleitet seinen Klienten bei der Realisierung eines Anliegens oder der Lösung eines Problems. Ziel des Coachings im beruflichen Kontext ist vor allem die Verbesserung der Lern- und Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung der Ressourcen des Klienten.
Grundlage jedes erfolgreichen Coachings ist eine angestrebte und tragfähige Beraterbeziehung, die durch gegenseitige Akzeptanz gekennzeichnet ist. Eine solche Beziehung kann sich auf Basis der individuellen Kommunikation zwischen Coach und Coachee entwickeln, wenn Transparenz in der Kommunikation und mögliche Loyalität des Coaches gegenüber dem Coachee besteht. Besonders bei Coachingvorhaben im beruflichen Umfeld, bei denen der Coachee auf Anraten oder Wei- sung eines Vorgesetzten einen Coach aufsucht, ist die Klärung des Verhältnisses unabdingbar.
Bei einem Coaching ist die Methodenkompetenz des Coaches wichtiger, als seine komplexe Fachkompetenz. Die passende Lösung für den Coachee liegt in ihm oder ihr selbst und die Aufgabe des Coaches ist es, den Coachee bei seiner Lösungsfindung zu unterstützen.
Während eines Coachings wird ein geschützter kommunikativer Raum geschaffen, in dem der Coachee seine Beziehungs-, Organisations- und Wahrnehmungssysteme reflektieren und Lösungen und neues Verhalten finden, bewerten und einüben kann, um diese dann in seinen Alltag zu integrieren.
Die Tiefendimensionen und Aspekte des Coachings schließen folgende Elemente mit ein:
- Soziale Systeme und Organisationen
- Glaubenssätze, Werte, Normen, Ziele und Haltungen
- Geschichte, Biographie und Zukunftsvisionen
- Lernen und Lernblockaden
- Strategien und Muster des Wahrnehmens, Erlebens und Verhaltens
Die Prozessqualität, die sich bei einem Coaching entwickeln kann, hängt stark von den Methoden und Techniken ab, und von der Kompetenz des Coaches, wie souverän er sie beherrscht.